Tauchbericht Cozumel / Mexico August 2005

Tauchbericht Cozumel / Mexico August 2005

Wir waren vom 01.08. bis 08.08.2005 zu Gast auf Cozumel. Gewohnt haben wir im Fiesta Americana Cozumel Dive Resort, kann man empfehlen, wenn man schöne Zimmer haben will. Klar, es ist nicht so ganz preiswert, aber es war alles sauber und funktionierte einwandfrei. Man ist dort (wie wahrscheinlich anderswo auf Cozumel auch) eher auf Amerikaner eingestellt, aber die Zahl der dort von morgens bis abends an der Poolbar saufenden All-inclusive-Dickwänste hielt sich deutlich in Grenzen. Großartigen Kontakt bekommt man nicht, wollten wir aber auch nicht so sehr. Es ist ruhig, keine Animation, dafür aber auch 6USD Taxi one-way in die Stadt.

Man muß dazu sagen, dass wir etwa 2 Wochen nach Hurricane Emily dort waren, also war noch ein wenig an Aufräumarbeiten zu tun. Dies ging geräuschlos von statten. Es hatte das große Palapa des Poolside Restaurants weggefegt, also blieb nur – wenn man wollte – das Restaurant auf der anderen Straßenseite für Frühstück und Abendessen. Wann das wieder aufgebaut ist, entzieht sich meiner Kenntnis, es hat aber auch nicht gestört.

Aber das Hotel soll ja hier auch nicht so im Zentrum der Betrachtungen stehen….

Wir haben bei Volker Pohl/Aquamarinas getaucht. Das haben wir vorab per Email abgeklärt, und man kann nur klar feststellen, dass Volker vorbildlich schnell antwortet und auch jede Auskunft gibt, die man bekommen möchte. Das gab uns ein gutes Gefühl, wie auch die vielfältigen Empfehlungen von Dritten, mit ihm zu tauchen, statt auf den Namen Blue Note zu vertrauen. Zu Blue Note kann ich sowieso nix sagen, haben keinen Kontakt zu Volker’s ehemaliger Basis gehabt.

Wir haben uns dann am Abend unserer Ankunft mit Volker getroffen, er ist dazu ins Hotel gekommen, was ich persönlich sehr geschätzt habe. Denn in einem persönlichen Gespräch über ein paar Tacos wird einem vieles eben klarer als aus Emails oder Broschüren. Volker überließ die Wahl des Tauchbootes – im Rahmen des möglichen – uns, d.h. er bot uns entweder ein Speedboat oder ein etwas größeres Standardtauchboot an. Am ersten Tag haben wir das Speedboat ausprobiert, und es war sicherlich die richtige Empfehlung. Man ist etwa 3x so schnell am Riff, und für die ca. 1-stündige Mittagspause kann man direkt an den Strand fahren, wo man mit frischen Obst und Knabbereien versorgt wird und sich ein wenig sonnen kann. Man kann aber auch an den dortigen Bars eine Kleinigkeit kaufen, und manche werden auch dankbar für die dort vorhandenen, sauberen Toilettenanlagen sein.

Volker mietete für uns ein Boot einer anderen Tauchbasis an, manchmal waren auch deren Tauchgäste oder Schnorchler an Bord (max. 8 Personen). Er hat zwar ein Boot „in der Hinterhand“, da allerdings die Lizenzen für den UW-Marine-Park begrenzt sind, darf er mit diesem nicht eher dorthin ausfahren, bis er eine Lizenz eines dann stillgelegten Bootes übernehmen kann. Diese Tatsache macht aber nichts aus, man muß bestimmt nicht befürchten, dass es mal kein Boot für die Ausfahrt gibt.

An sich sind die Ausfahrten immer 2-Tank Dives, also eine Ausfahrt mit 2 Tauchgängen, wobei die dazwischenliegende Oberflächenpause immer 1Stunde oder etwas mehr beträgt. Preise findet man auf der Homepage von Aquamarinas.
Besonders angenehm fanden wir, dass der Pick-up an der Pier des Hotels erst so gegen 10Uhr morgens war. Das ist doch mal urlaubstauglich! Mit dem Speedboat „überholt“ man dann eh die eher langsameren Tauchboote auf den Weg zu Palancar Reef etc. Entsprechend schnell ist man dann auch zurück, so dass der Nachmittag auch noch was hergibt. Als besonderes Bonbon kommt dazu, dass Volker (bzw seine Crew) das Waschen, die Aufbewahrung und den Aufbau des Equipments übernimmt, so dass wir einfach nur morgens aufs Boot hopsen mussten, in den Anzug, und ab ins Wasser. Und nach dem TG einfach am Pier aussteigen, während fleißige Heinzelmännchen sich über Nacht um die Ausrüstungspflege kümmern. Man mag das für unnötig halten, aber dies ist absolut angenehm!!! Über Leihausrüstung kann ich nix sagen, wir hatten alles selbst dabei, allerdings hatte Volker immer Ersatz-Flossenbänder, Brille etc dabei, wenn anderen mal was kaputt ging. Auch Sauerstoff ist immer an Bord.

Die Tauchgänge sind allesamt Strömungstauchgänge, was aber nicht heißt, dass es unter Wasser wahnsinnig zieht. Man springt eben ins Wasser und lässt sich am Riff vorbei treiben, während das Boot in sicherem Abstand folgt.
Was Volker bezüglich Länge der Tauchgänge auf seiner Homepage oder in Emails verspricht, hält er auch ein. Wir haben keinen Tauchgang unter 65 Minuten gemacht! Auch die eventuell von der befreundeten Tauchbasis uns begleitenden Taucher waren so „ausgewählt“, dass sie einen nicht schon nach 45min nach oben holen. Im Gegenteil, manchmal haben wir Volker unter Wasser signalisiert, dass es jetzt ok sei, den Sicherheitsstopp anzugehen. Er wäre sonst wohl auch 2 Stunden getaucht.
Die Tauchplätze sind wirklich schön, ich würde sie vielleicht mit typisch karibisch bezeichnen. Es gibt Steilwände, aber auch Riffe mit Swim-Throughs und angrenzenden Sandflächen, aber nirgendwo ist es zu irgendeinem Zeitpunkt langweilig. Jeder möge sich jedoch lieber selbst ein Bild machen, man macht glaube ich jedenfalls keinen Fehler, wenn man nach Cozumel zum Tauchen kommt..
Beim Tauchgang selbst ist Volker sehr aufmerksam und weist einen insbesondere auf die kleinen Dinge hin. Einen Manta würde man ja auch selbst sehen (Wenn man nicht gerade mit Tüpfelritterfischen beschäftigt ist J ). Volker zeigt einem Details auch an sonst vielleicht eher langweilig wirkenden Sandflächen, über die man ab und zu mal taucht, die wirklich interessant sind und die man nie im Leben selbst gesehen hätte. Die Tauchgänge sind eher gemütlich, es werden keine Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt.

Und nach den Tauchgängen kann man Volker auf all die Fische ansprechen, deren Namen man nie im Leben behält, es sei denn man ist Diplom-Biologe wie Volker. Um diese Unzulänglichkeit des Standard-Urlaubstauchers auszugleichen, bekommt man dann von Volker zum Abschluss auch eine Art Logbuch, in der er nicht nur die üblichen Tauchgangsdetails, sondern auch alle seine Sichtungen akribisch auflistet. Dies gibt einem die Möglichkeit, hinterher anhand eigener UW-Fotos oder eines Bestimmungsbuches das Gesehene noch mal zu erleben.

An einem Tag vermittelte uns Volker auch noch einen Cenoten-Tauchgang (besser gesagt 2 TG), bei denen uns sein Freund Omar begleitete. Dieser ist wohl einer der absoluten Höhlentauch-Cracks auf dieser Erde. Dieser Ausflug war echt ein Erlebnis, Omar ist absolut relaxt und easy. Wer einen 100%ig deutsch durchorganisierten Ausflug möchte, sollte vielleicht eher mit Harry tauchen. Wer aber einen richtig angenehmen und coolen Typen vorzieht, ohne dass dieser in punkto Sicherheit irgendwelche Kompromisse eingeht, der ist bei Omar bestens aufgehoben. Preislich tut sich das nix, 160USD, dafür ist aber Fährüberfahrt nach Playa del Carmen inclusive. Aber: Früh aufstehen war angesagt, wir haben die Fähre um 7:00h genommen, dafür waren wir aber auch die ersten Taucher in der Cenote, obwohl die anderen aus PdC eine kürzere Anreise haben.

Volker bietet in Zukunft auch Mischgas und Tech-Diving an. Auch Nachttauchgänge (dann vom Hafen Caleta aus) wären möglich, haben wir aber nicht gemacht.

Während unserer Reise waren wir Volkers einzige kontinuierliche Tauchgäste, was wir vor unserer Reise gar nicht wussten. Der Rest waren eher Tagesgäste. Dies liegt wohl auch daran, dass Volker sich erst einmal mit seiner neuen Unternehmung etablieren muß. Zu Anfang hatten wir uns – da wir uns sonst eher bei größeren, anonymeren Basen tummeln – ein wenig Gedanken über eine etwas zu individuelle und damit auch irgendwie verpflichtende Betreuung gemacht. War aber absolut unnötig!!! Volker ist stets ansprechbar, immer freundlich, verbindlich, auskunftsfähig, aber nie aufdringlich oder gar kratzbürstig, wenn man mal einen Tag aussetzen möchte, um die Insel zu erkunden.

Wir haben in Cozumel also echtes Glück gehabt, nicht nur einen kompetenten Tauchguide, sondern auch einen wirklich hochgradig angenehmen Menschen kennengelernt zu haben. Das Tauchen mit Volker und auch das ganze Drumherum waren wirklich einwandfrei. Wir können Aquamarinas von daher nur wärmstens weiterempfehlen. Dies gilt nicht nur für individualreisende Privatpersonen, sondern auch an Reiseveranstalter, die Cozumel ins Programm aufnehmen wollen oder es bereits haben.

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